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Mindestgehalt Montmorillonit

 

Welcher Smektit- (Montmorillonit-) Gehalt wird für einen Bentonit gefordert?

Es ist grundsätzlich anerkannt, dass der Smektit-(Montmorillonit) Gehalt das wertgebende Kriterium für die Eigenschaften eines Bentonits darstellt. Statt einer allgemein verbindlichen Mindestgehaltsangabe gibt es in Abhängigkeit vom Einsatzbereich die Orientierung an Einzeldefintionen:


Definitionen:

The term bentonite is now well established for any clay which is composed dominatly of smectite clay mineral and whose physical properties are dedicated to this clay mineral. Die Bezeichnung Bentonit ist gebräuchlich für jeden Ton dessen Zusammensetzung von einem smektitischen Tonmineral dominiert wird und dessen physikalische Eigenschaften für dieses Tonmineral charateristisch sind (Grim, R.E., Güven, N., 1978). Eine dominierende Tonkomponente unterstellt einen Anteil von > 50%, da dieses Mineral die Eigenschaften des Tons ansonsten nicht maßgeblich beeinflussen kann.
 
Bentonit ist ein kolloidaler Ton, der überwiegend aus Smektitmineralen (meist Montmorillonit) besteht, mit speziellen Eigenschaften wie Quellfähigkeit und Wasseradsorption. (European Bentonite Association, EUBA , 2009) Zwar formuliert die EUBA keinen konkreten Mindestgehalt, gleichzeitig impliziert aber die Formulierung überwiegend die Mehrzahl, in der Hauptsache, in erster Linie, mehr als die Hälfte, somit einen Gehalt von > 50 %.
 
Die FEFANA (EU Association of feed additives and premixtures operators, Brussels, 2010), die EU-Gesellschaft für Hersteller von Futterzusätzen und Vormischungen, berät z.Zt. über einer Definition für Bentonit, als Futterzusatz E558, die einen Mindestgehalt von > 60% Montmorillonit festschreibt. (www.fefana.org)
 
Bentonite sind Tone mit merklichem bis hohem Gehalt an Smectit, der die Eigenschaften (hohe Quellbarkeit, gutes Wasserbindevermögen, hohe Plastizität) maßgebend bestimmt.( ).Da technisch wichtige Bentonite einen Montmorillonit-Gehalt von 60-80 % erfordern, müssen die Tone in den meisten Lagerstätten selektiv abgebaut werden. (Lagaly, Fahn, 1983)
 
Bentonit bezeichnet Gesteine (und daraus erzeugte Industrieprodukte), welche neben anderen Tonmineralen, Quarz, Feldspat, Glimmer, vulkanischem Glas, kolloidaler Kieselsäure zu etwa 60 90 % aus Smektitmineralen (meist Montmorillonit) bestehen. (Pohl, 1992)
 
Bentonit ist ein natürlicher Lehm mit einem hohen Anteil an Montmorillonit. (...) Der Montmorillonitgehalt beträgt mindestens 80 % (RICHTLINIE 2001/30/EG DER KOMMISSION über Reinheitskriterien von Lebensmittelzusatzstoffen vom 2. Mai 2001 zur Änderung der Richtlinie 96/77/EG)


Zusammenfassung:

Resümierend kann festgestellt werden, dass anhand aller ausgewerteten Quellen eine Mindestanforderung von > 50% Smektit an den Bentonit gestellt wird. Die überwiegende Anzahl der Definitionen setzt die Grenze für einen Bentonit jedoch bei mindestens 60% fest. Für den Einsatz als Lebensmittelzusatzstoff werden sogar 80 % Montmorillonit gefordert. Gleichzeitig wird vorausgesetzt, dass der Smektit überwiegend aus dem Tonmineral Montmorillonit gebildet wird.

Wechsellagerungsminerale können die Forderung nach einem überwiegenden Smektit-Gehalt meistens nicht erfüllen. Bei ihrer Auswahl ist daher ein besonderes Augenmerk auf Anteil und Art der Tonmineral-Komponenten zu legen, die die Smektit-Gruppe bilden. Montmorillonitreichen Ausprägungen ist der Verzug vor Illit betonten Übergangs-Mineralen zu geben.

 
 
Tone, mit einem Smektit- ( Montmorillonit-) Gehalt < 50% entsprechen nicht den Anforderungen an einen Bentonit und sollten der sicheren Unterscheidung wegen nicht als Bentonit, sondern als "montmorillonit- bzw. smektithaltiger Ton" bezeichnet werden.
 


3D-Animation Montmorillonit

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Quellenhinweise:

Grim, Ralph.E., Güven, Necip (1978), Bentonites : Geology, Mineralogy, Properties and Uses, Elsevier Science Ltd (Gebundene Ausgabe - Juli 1978), Chapter 1, S. 1

European Bentonite Association, EUBA , Position Paper, 09/2009, www.ima-europe.eu

Lagaly G., Fahn R. (1983) Ton- und Tonminerale. In: Ullmann s Encyklopädie der technischen Chemie. 4. Aufl., Bd. 23, S. 311-326.

Pohl W. (1992): W. & W. E. Petrascheck s Lagerstättenlehre Eine Einführung in die Wissenschaft von den mineralischen Bodenschätzen. 4. Auflage, Stuttgart, S. 249 251

RICHTLINIE 2001/30/EG DER KOMMISSION vom 2. Mai 2001 zur Änderung der Richtlinie 96/77/EG zur Festlegung spezifischer Reinheitskriterien für andere Lebensmittelzusatzstoffe als Farbstoffe und Süßungsmittel


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