Schieferton
Klastisches Sedimentgestein
Schieferton ist ein klastisches Sedimentgestein. Das Ausgangsmaterial ist Ton, der sich einst als Staub oder Schlamm in Tälern oder Senken abgelagert hat.
Durch Überlagerungsdruck ist der Ton schließlich verschiefert. Die entstandene Schichtung ist stets gut zu erkennen. Die Farbskala reicht von dunkelbraun über grau bis schwarz. Aufgemahlen ist der Farbton stets heller, angefeuchtet wird er dunkler.
Aussehen
typisches Aussehen
Stark verdichtet
Mit der Verdichtung des Tons zu Schieferton geht auch eine deutliche Abnahme des Wassergehaltes einher. Der Schieferton ist allerdings noch nicht frostbeständig und zerfällt mit der Zeit in kleine Plättchen. Vermahlen und angefeuchtet bekommt er wieder plastische Eigenschaften. Da die Eigenschaften der Schiefertone wesentlich von Tonmineralien der Glimmer-Illit-Gruppe bestimmt werden, besitzt das Material so gut wie keine Quellfähigkeit und ist für mineralische Abdichtungen praktisch ungeeignet.
Erst mit zunehmender Verfestigung (Diagenese) entsteht Tonschiefer, der durch seine Frostbeständigkeit ein altbewährter Baustoff für Dach- u. Wandverkleidung ist.
Anwendungen
Mit Ausnahme von mineralischen Abdichtungen läßt sich dieser Ton sehr vielfältig einsetzen. Geeignete Schiefertone werden traditionell zur Herstellung von rotbrennenden Klinkern geschätzt. Neue Wege geht man beim Einsatz von Schiefertonen zur strukturellen Verbesserung von Erden.
Wein- u. Obstbau
Im Wein- u. Obstbau schätzt man generell den guten Einfluß von Schiefertonböden auf den Geschmack der Früchte. Die dunkle, fast schwarze Farbe, nimmt die Sonnenwärme gut auf und läßt Pflanzen schneller wachsen, die Tonmineralien speichern pflanzenverfügbar Wasser und Nährstoffe. Die Speicherfähigkeiten sind allerdings nicht mit denen von Bentoniten zu vergleichen, dafür sind sie strukturstabiler und neigen auch bei hohen Zugabemengen kaum zum Verschliessen feiner Bodenporen.
Färbeeigenschaften
Zu Mehl vermahlen, hat er gute Färbeeigenschaften bei hellen Böden:
In diesem Beispiel wurde Quarzsand mit ca. 10 % Schieferton versetzt und angefeuchtet. Deutlich sieht man die gute Färbekraft. Natürlich lassen sich auch Garten-, Blumen- und sonstige Pflanzerden damit vergüten.
Im Lehmbau wird dieser Ton als feines Tonmehl zum Färben von Putzen, Mörteln, Stampflehmen etc. verwendet.
Gut geeignet
Der hier vorgestellte Schieferton wurde von der Landwirtschaftskammer Weser-Ems analysiert:
"Der Ton ist auffallend strukturstabil und liegt in seiner Kationenaustauschkapazität in einem Bereich, der für Kultursubstrate empfohlen wird. Er ist wie gewünscht salzarm und weist geringe Gehalte an Nähr- und Begleitelementen auf, die eine gezielte Düngung und pH - Anhebung von Substraten ohne Einschränkung ermöglichen und darüber hinaus keine Einschränkung der Kationenaustauschkapazität des Tones darstellen".
Produkte
Das Tonmehl gibt es standardmäßig in zwei verschiedenen Mahlfeinheiten:
Grobvermahlung: ca. 0 - 0,2 mm
Feinstvermahlung: ca. 0 - 0,063 mm
Beide Mahlfeinheiten werden auf nach Bedarf produziert sind auch als Sackware erhältlich.
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