FAQ Bentonitmatten
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Welchen Vorteil haben Bentonitmatten gegenüber anderen mineralischen Abdichtungen? |
Bentonitmatten stellen eine definierte Dichtung dar, sie werden einfach auf einem geeigneten Untergrund ausgerollt und in ausreichender Stärke überschüttet.
Eine erfolgreiche Abdichtung (z.B. mit Ton) ist vom optimalen Einbauwassergehalt des Produktes, sowie zusätzlich von hoher Verdichtungsleistung (ca. 98 % Dpr.) abhängig. Stimmt nur einer dieser beiden Faktoren nicht, so ist der Erfolg dieser Methode mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht gegeben.
Wie ist eine Bentonitmatte aufgebaut? |
Die geosynthetische Tondichtungsbahn (Bentonitmatte) besteht aus einer Trägerschicht aus
Polypropylenvlies und einer Deckschicht aus Polypropylengewebe. Zwischen diesen beiden Lagen aus Geokunststoffen ist Natrium-Naturbentonit in Granulatform eingelagert. Die drei Komponenten werden durch Vernadelung vollflächig miteinander verbunden.
Wie dick ist eine Bentonitmatte und welche Dichtwirkung besitzt sie? |
Es gibt verschiedene Grammaturen, die Dicke einer Standardqualität beträgt etwa 6-8 mm. Die Dichtwirkung entspricht der einer mindestens 40 cm dicken Tonschicht. Die Verwendung von Bentonitmatten ist also nicht nur ökologisch, sondern durch einen erheblich geringeren Material- u. Transportaufwand auch sehr ökonomisch. Zudem sorgt die einfache Verlegung für einen schnellen Baufortschritt.
Welche Abmessungen hat eine Bentonitmatte? |
Die Standard-Abmessungen betragen 5x40 m, also 200 qm pro Rolle.
Für welche Zwecke können Bentonitmatten eingesetzt werden? |
Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig:
- Deponieabdichtungen
- Herstellung oder Sanierung von Dämmen und Deichen
- Bau von Straßen in Wasserschutzgebieten nach "RiStWag" (Richtlinien für bautechnische Maßnahmen an Straßen in Wasserschutzgebieten)
- Abdichtung von Fliessgewässern
- Erdbecken, Regenrückhaltebecken
- Schönungsteichen
- Rigolensystemen
- Schutz von Bauwerken
- uvm.
Warum eine Füllung mit Natrium-Naturbentonit in Form von Granulat? |
Granulate haben den Vorteil einer sehr staubarmen Handhabung und Verlegung. Hochqualitative Bentonitqualitäten sorgen zudem für hervorragende Quelleigenschaften und einen Selbstheilungseffekt bei kleineren Beschädigungen.
Was muss ich beim Transport von Bentonitmatten beachten? |
Die Anlieferung erfolgt in Rollen mit Wickelkern (Innendurchmesser des
Wickelkernes 100 mm). Die Rollen sind in Folie verpackt und bei
Anlieferung auf Beschädigung zu kontrollieren. Auf den Rollen befinden
sich Etiketten. Die Anlieferung erfolgt durch LKW, der nach oben oder zur Seite
entladbar sein muss. Das Gewicht der Rollen zwischen 700 kg und 1000 kg,
mit einem Durchmesser von ca. 60 cm. Das für die Verlegung notwendige Granulat wird in Säcken zu 25 kg/Sack mitgeliefert.
Womit kann ich die Bentonitmatten auf der Baustelle entladen? |
Die Entladung der LKW's auf der Baustelle erfolgt entweder mit
Gabelstapler, Radlader, Bagger oder mit bordeigenem LKW- Kran.
An die Baustellengeräte wird zur Entladung eine geeignete Traverse
angebracht. Das Rohr der Traverse (Durchmesser max. 80 mm, Wanddicke mind. 10 mm) wird
durch den Wickelkern der Rollen geschoben und an den Enden durch
Ketten, Gurte oder Seile an die Traverse angehängt.
Die Entladung erfolgt nach oben.
Falls keine Traverse vorhanden ist, können die Rollen auch über die mitgelieferten 2 Gurte pro Rolle entladen werden.
Die Entladung erfolgt schonend nach oben oder zur Seite per Radlader oder Kran.
Eine weitere Entlademöglichkeit besteht mit einem Gabelstapler, an dem ein stabiler Dorn angebracht ist.
Hierbei ist der LKW von hinten zu entladen. Die Rollen dürfen auf keinen Fall abgeworfen
werden, da die GTD dadurch erheblich beschädigt werden können.
Der Entladebereich sollte eben, befahrbar und tragfähig sein.
Was ist für die Zwischenlagerung von Bentonitmatten zu beachten? |
Die Lagerfläche sollte ein Gefälle aufweisen, so dass Oberflächenwasser abgeführt wird.
Sie muss trocken, steinfrei, eben und ausreichend tragfähig sein.
Entlade- und Transportgeräte sollten auf dem Baugrund keine nennenswerten Spuren hinterlassen.
Der Lagerplatz der Rollen ist gegen Feuchtigkeit zu schützen.
Die Lagerung kann pyramidenförmig in max. 5 Lagen erfolgen.
Die Rollen sind vor Niederschlägen durch Abdecken mit einer Folie o.a.
zu schützen. Die Lagerflächen sind vor unbefugtem Zutritt zu sichern.
Welche Geräte benötige ich für den Bentonitbahneinbau? |
l. d. R. können die Geräte für das Entladen der Rollen auch für die
Verlegung verwendet werden. Man benötigt zumindest ein 6 Meter
langes Stahlrohr und zwei Gurte oder Ketten von 6 Meter Länge zum
einhängen an den Rohrenden und am Verlegegerät oder zusätzlich
zum Rohr eine Traverse, die für ein Gewicht von > 1000 kg geeignet ist,
ohne sich zu verbiegen.
Max. Durchmesser des Einschubrohres sind 8 cm.
Vor die Verlegung der Rollen werden geländegängige Baugeräte wie
z. B. Radlader oder Bagger mit geringem Bodendruck verwendet, die in
der Lage sind, die Bentonitrollen zu heben und sanft und präzise
abzusetzen.
Die Ketten oder Gurte sollen vor und während der Verlegung auf
ausreichende Festigkeit überprüft werden. Häufig ist es notwendig,
auf der Baustelle zu schneiden. Hierzu benötigt man ein scharfes
Messer mit einer glatten Klinge (z. B. Teppichmesser) oder ein
Elektromesser oder einen kleinen Winkelschleifer.
Um das Bentonitgranulat gleichmäßig und zügig auf den gekenn-
zeichneten Überlappungsbereich aufzubringen ist eine Gieskanne
oder ein Linienstreuer zu empfehlen.
Sollte es notwendig sein, dass in den Säcken mitgelieferte
Verlegegranulat als Paste zu verwenden (z. B. bei Rohrdurchfüh-
rungen, Böschungen und im Dränagegraben), so ist folgendes
Mischungsverhältnis zu beachten:
1 Teil Bentonitgranulat zu 3 Teile Wasser.
Welche Qualifikation braucht das Verlegepersonal von Bentonitbahnen? |
- Zulassung als Fachbetrieb nach WHG § 19.1
- Der Vorarbeiter des Verlegetrupps muss schon Bentonitmatten auf
einer Baustelle mit ähnlichem Schwierigkeitsgrad verlegt haben
- Einweisung des vorgesehenen Verlegetrupps durch einen Mitarbeiter
des Herstellers oder durch einen von diesen autorisierten Fachverleger.
Darf man Bentonitbahnen bei jedem Wetter einbauen? |
Bentonitmatten dürfen nur bei trockenem Wetter verlegt werden.
Die Dichtungsbahnen können aufgrund einer vorzeitigen Hydrierung bei der Verlegung oder Beschüttung beschädigt werden.
Aus diesem Grund darf nicht verlegt werden bei:
- Niederschlagen (Regen, Schneefall)
- stehendem Wasser
- nicht standfestem oder aufgeweichtem Untergrund.
Worauf muss ich bei der Verlegung von Bentonitbahnen achten? |
Vorzugsweise sind vor dem Verlegen alle Zu- und Ableitungen in das
Planum soweit zu verlegen, dass die freien
Anschlussenden der Leitungen in die Fläche hinein
ragen. Die Verlegung erfolgt mit der Vliesstoffseite nach unten.
Bentonitmatten sind in Gefällerichtung und insbesondere im
Überlappungsbereich der Bahnen faltenfrei zu verlegen. Das Planum
muss eben und frei sein von Schutt, Wurzeln, spitzen und scharfkantigen
Steinen. Abweichungen von der Sollhöhe sollten max. +1 bis - 3 cm
betragen. Es ist sinnvoll das Planum vor der Verlegung abzuwalzen.
Die Überlappung ist in einer Breite von 15 bzw. 25 cm herzustellen.
Eine Überlappungs- und eine Führungslinie sind auf die -Bahnen in einem
Abstand von 15 bzw. 25 cm von der Bahnkante aufgedruckt, um eine
exakte Überlappung zu erleichtern muss speziell im Überlappungs-
bereich faltenfrei verlegt werden, um bestmöglichen Kontakt herzustellen.
Die Querüberlappungen in Längsrichtung der Rollen dürfen 30 cm nicht
unterschreiten. Der Überlappungsbereich muss von Verunreinigungen
gesäubert werden, um eine einwandfreie Abdichtung sicherzustellen.
Das in den Säcken mitgelieferte Natrium-Bentonit-Granulat wird im
Überlappungsbereich gleichmäßig mittig in einer Breite von ca. 10 cm
aufgestreut. Dosierung soll ca. 0,75 kg pro laufendem Meter betragen.
Überlappungen in Tiefpunkten sind zu vermeiden. Kreuzstöße sind
nicht zulässig. Querüberlappungen sind nach Möglichkeit im Böschungs-
bereich zu vermeiden. Bahnenzuschnitte sind so auszuführen, dass die
Geotextilien glatt durchtrennt werden und ein übermäßiger Bentonitverlust
an den Schnittkanten vermieden wird. Überlappungen vom Ende einer Rolle
zum Anfang der nächsten Rolle (Querüberlappungen) sind grundsätzlich
schindelförmig auszuführen, d. h. das vom Böschungskopf kommende
Rollenende liegt grundsätzlich über dem Anfang der weiter unten
beginnenden Rolle. Die zur Überdeckung verwendeten Schüttmaterialien
müssen so beschaffen sein, dass sie bei Berücksichtigung der Einbau-
bedingungen Beschädigungen der Bentonitbahn ausschließen. Größtkorn,
Korngröße, Gleichförmigkeit und Sieblinie sind dabei zu berücksichtigen.
Im Zweifel ist eine Schutzlage aus 5 cm Sand oder ein mechanisch
verfestigter Vliesstoff mit einem Mindestgewicht von 400 g/m² zwischen
Überdeckung und Bentonitbahn zu verlegen.
Die Bentonitbahn ist nach dem Verlegen unverzüglich abzudecken.
Die Mindestüberdeckung darf 30 cm nicht unterschreiten. Bahnen mit
einem Wassergehalt von > 50 % dürfen nicht eingebaut werden
Muss man Bentonitbahnen mit Einbindegräben fixieren? |
In Bentonitmatten dürfen planmäßig keine Zugkräfte eingeleitet werden.
Einbindegräben sind für Bentonitmatten dank der guten Verbundreibung
gegenüber dem Untergrund nur in Einzelfällen mit zusätzlicher Bemessung erforderlich.
Wie schaffe ich Rohr- und Bauwerksdurchbrüche in der Bentonitabdichtung? |
Rohrdurchführungen und Anschlüsse sind mit besonderer
Sorgfalt auszuführen. Es werden vorzugsweise zuerst alle
Zu- und Ableitungen in das Planum hinein verlegt. Die anschließend darüber abgerollte
Bentonitbahn wird im Bereich des Zu- oder Ablaufrohres
durch zwei sich kreuzende Schnitte von der Länge des
Rohrdurchmessers geöffnet. Die Bentonitbahn wird mit dem
Kreuzschnitt über das Rohrende der Zu- oder Ableitung bis
zum Planum geschoben. Umlaufend um das Rohr wird in
einem Abstand von mind. 30 cm auf der Bentonitbahn und
mind. 20 cm auf dem Rohrende pastöse Bentonitmasse auf-
gebracht und mit entsprechend zugeschnittenen Bentonitbahn-
stücken überdeckt. Die Bentonitbahnstücke sind mit mehreren
Wicklungen Edelstahldraht an den Rohrenden zu sichern. Das
Einbinden von Schachtbauteilen und Seitenwände von Bauteile
ist vergleichbar auszuführen. Die an Anschlüssen und Durch-
dringungen entstehenden Überlappungen mit Zuschnitten und
Zulagen sind grundsätzlich wie unter "Verlegung" beschrieben
auszuführen.
Muss ich die verlegte Bentonitbahn vor Witterungseinflüsse schützen? |
Um ein vorzeitiges Quellen ohne Auflast zu verhindern, muss die Bentonitbahn nach der Verlegung unverzüglich überdeckt werden. Bahnen mit mehr als 50 % Wassergehalt dürfen nicht eingebaut werden. Die darüber liegende Schotter- Abdeckschicht darf nur im "Vor-Kopf-Verfahren" aufgebracht werden. Die verlegte Bentonitbahn darf nicht direkt befahren werden. Die Abdeckschicht hat zugleich die Aufgabe, die GTD im Einbauzustand vor unkontrolliertem Aufquellen und Beschädigungen zu schützen. Die verlegte geosynthetische Tondichtungsbahn aus Bentonit muss vor dem ersten Niederschlag (Regen) mit der Abdeckschicht abgedeckt sein.
Kann man Bentonitbahnen reparieren? |
Ja,das ist möglich.
Im Flächenbereich:
a) Die Schadstelle ist freizulegen und zu säubern
b) Die Schadstelle ist in einem Abstand von 50 cm mit Bentonit - Granulat in einer Breite von ca. 10 cm gleichmäßig abzustreuen.
c) Auf die abgestreute Fläche ist ein Stück Bentonitmatte , welche rundum mindestens 30 cm größer als der abgestreuten Bereich ist, aufzulegen und anzudrücken
d) Die ausgebesserte Fläche ist umgehend zu überdecken. Dabei ist darauf zu achten, dass sich das Reparaturstück nicht verschiebt.
Im Überlappungsbereich:
Nach Klärung der Schadensursache kann, analog zur Reparatur im Flächenbereich, die beschädigte Stelle mit Bentonit - Granulat in einem ca. 100 mm breiten Streifen eingestreut und anschließend mit einem Stück Bentonitmatte überdeckt werden. Falls eine Verschiebung eingetreten ist, besteht die Möglichkeit eine kraftschlüssige Verbindung herzustellen. Hier eignen sich besonders doppelseitiges Klettklebeband, bauseitiges Vernähen, eine punktuelle thermische Fixierung sowie eine Befestigung mit Agraffen.
Bei Anschlüssen und Durchdringungen:
Hier sollte nach Klärung der Ursache die Fehlstelle nochmals, wie unter Punkt 12 der Verlegeanleitung beschrieben, überarbeitet werden.
Ist eine Durchwurzelung der Bentonitmatte möglich? |
Ja, Bentonitmatten sind grundsätzlich nicht wurzelfest. Deshalb sollte man auf ausreichende Überdeckung und Vermeidung des Wuchses tiefwurzelnder Pflanzen im Bereich von Bentonitmatten achten.
Soll auf solche Bepflanzungen (z.B in Teichen) nicht verzichtet werden, so sind die Pflanzen z. B. in wurzelfesten Pflanzkörben einzusetzen.
Kann man Bentonitmatten auch dort einsetzen, wo Wurzelwachstum zu erwarten ist? |
Ja.
In diesem Fall kann im Bereich des zu erwartenden Wurzelbereiches zum Schutz der Bentonitmatte werksseitig eine 0,5 - 1,5 mm dicke PEHD-Folie auf die Bentonitmatte fixiert werden.
Die einzusetzende Wurzelschutzbahn richtet sich nach der Bepflanzung und den entsprechenden Wurzeltiefen.