Herstellung einer Abdichtung mit Natriumbentonit
Allgemeine, unverbindliche Hinweise zur Herstellung einer mineralischen Dichtung mit Natriumbentonit:
Natriumbentonit ist ein spezieller Ton mit dem Mineral Montmorillonit als Hauptbestandteil. Im Vergleich zum Calciumbentonit besitzt er ein wesentlich höheres Quell- und Wasserbindevermögen. In Verbindung mit Wasser quillt Natriumbentonit stark auf und dichtet den Boden ab. Dadurch wird Natriumbentonit zum idealen, natürlichen Baustoff bei der Herstellung einer Dichtungsschicht für Teiche, Biotope, Regenwasserrückhaltebecken, Bachläufe etc.
Alternativ zu natürlichem Natriumbentonit können auch sogen. "Aktivbentonite" eingesetzt werden.
Qualitätsmerkmal Aktivbentonit/Natriumbentonit:
Wasseraufnahmevermögen nach DIN 18132: mindestens 500 %
Anwendung
1. Ausheben der Grube und Herstellen des Geländeprofils
- Fläche muss frei von Vegetation, zersetzbarem organischem Material und groben Steinen sein.
- Böschungsneigung nicht größer als 1:3 = 20°
- Für Dicht-, Deck- u. Schutzschicht ist ca. 50-60 cm Mehrtiefe unter geplanter Teichsohle erforderlich.
- Untergrund nach Erreichen der Endausbautiefe glätten und verdichten, Torf u. Moorböden sind in jedem Fall auszutauschen!
2. Herstellung der Dichtungsschicht
- ca. 30 cm Erdaushub locker auf die Beckenfläche zurückverfüllen - Natriumbentonit gleichmäßig auf der Fläche verteilen. Alternativ kann die Herstellung des Dichtmaterials auf einem separaten Baufeld geschehen.
Dosierung: bei sandigen Böden ca. 15-20 kg/qm, je nach örtlichen Bodenverhältnissen und dem herzustellenden kF-Wert. Bei ungünstigem Körnungsband kann auch eine höhere Zugabemenge nötig sein, bei leicht bindigen Böden reduziert sich die Zugabemenge entsprechend. Bedingt geeignet (weil schlecht durchmischbar und homogenisierbar) sind steinige und bindige Böden. Es ist wichtig, dass der Bentonit in alle feinen Bodenporen gelangt. Es reicht nicht, den Bentonit einfach unterzumischen. Nur eine schlecht homogenisierte Stelle reicht aus, dass der Teich später nicht dicht ist.
Natriumbentonit muss trocken eingearbeitet werden.
- Intensive Durchmischung mit dem Bodenauftrag mittels Fräse
- optimale Bodenfeuchte für Verdichtung einstellen
- sorgfältige, dynamische Verdichtung durch geeignete Rüttler oder Walzen auf mindestens 95 % der Proctordichte. (zu feucht = Bentonit nachdosieren)
Ein Bodengutachten (Kornverteilung, Proctordichte, Wassergehalt) ist für die exakte Bestimmung des optimalen Bentonitanteils und Einbauwassergehalts zu empfehlen!
3. Herstellung der Abdeckschicht
- nach dem vorangegangenen Arbeitsablauf wird eine Abdeckschicht aus nährstoffarmen Böden (evtl. dem Aushubmaterial), ohne Zugabe von Aktivbentonit eingebaut, sie sollte mindestens 30 cm betragen, damit ein ausreichender Auflastdruck (mind. 5 kN/qm) entsteht.
4. Aufbringen einer Schutzschicht und Teichendausbau
- Für eine evtl. Bepflanzung sind Pflanzhügel anzulegen. Eine Durchwurzelung der Teichsohle ist in jedem Fall zu verhindern. Vorteilhaft sind Pflanzkörbe, die auf Steinplatten oder Pflastersteine gestellt werden.
Zum Schutz des Teichgrunds wird das Aufbringen von Rollkies oder Splitt mit einer Körnung > 20 mm, 5 - 10 cm mächtig, empfohlen. Der Uferbereich ist nach Möglichkeit mit einem ca. 75-100 cm breiten Streifen aus bis zu faustgroßen Steinen zur Verhinderung von Wellenerosion aufzuschütten. Um zu verhindern, dass Wasser über die Randzonen dem Teich entzogen wird, ist eine Kapillarsperre einzubauen.
Schlussbemerkung
Es ist zwingend erforderlich, alle Arbeiten mit größter Sorgfalt auszuführen, um eine optimale Abdichtung zu erreichen. Die Dichtwirkung tritt durch den entstehenden Quelldruck des Tons und den Auflastdruck der Abdeckung ein. Grundsätzlich gilt: je dicker die Dichtungsschicht, desto besser.
Das Quellen des Aktivbentonits ist die Ursache geringer Wasserverluste in den ersten Tagen nach der Befüllung. Die Abdichtung ist vergleichbar mit der eines natürlichen Sees oder Biotops, so dass (in Abhängigkeit vom eingestellten kF-Wert) mit der Zeit geringe Mengen durchaus versickern können. Eine natürliche Dichtung kann niemals so absolut wie mit Folien sein. Allerdings sind bei sachgemäßer Bauausführung die Verluste so klein, dass sie im Gegensatz zur Verdunstung nicht ins Gewicht fallen.
Alle Informationen unverbindlich, technische Änderungen, Irrtum vorbehalten! Für Detailfragen wenden Sie sich bitte an einen Bodengutachter vorort.
Schematische Darstellung Teichabdichtung
Schematische Darstellung einer Teichabdichtung (beispielhaft)
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1 - gewachsener Boden
2 - Dichtungsschicht Rohton oder Bentonit-Sandgemisch
3 - Abdeckschicht
4 - Schutzschicht aus Geröll
5 - Kapillarsperre
Alle Informationen unverbindlich, technische Änderungen, Irrtum vorbehalten! Für Detailfragen wenden Sie sich bitte an einen Bodengutachter vorort.